33. Spieltag: 1.FC Union Berlin - 1.FC Magdeburg

Sonntag, 12.05.2019, 15:30 Uhr
Berlin, Stadion an der Alten Försterei

Als am letzten Sonntag die Partie zwischen Bochum und Magdeburg abgepfiffen wurde war klar, dass es der Club an den letzten beiden Spieltagen nicht mehr selbst in der Hand hat, den Relegationsplatz noch aus eigener Kraft zu erreichen. Die 2:4 Niederlage beim VfL Bochum fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube. Das lag allerdings – zumindest bei mir – hauptsächlich daran, dass zeitgleich der FC Ingolstadt 04 mit 3:0 beim Hamburger SV als Sieger vom Platz ging. Das darüber hinaus auch noch der SV Sandhausen mit 3:2 in Heidenheim gewonnen hat, war für mich nur eine Randnotiz ohne große Bedeutung. Denn nur die kühnsten Optimisten haben wohl noch daran geglaubt, dass man den selbsternannten Liga-Zwerg noch abfangen könnte.

Für den kommenden Gegner Union Berlin, verlief der 32. Spieltag ebenfalls alles andere als erfreulich. Die Eisernen hatten nach dem Patzer des HSV am Sonntag die große Chance, sich um drei Punkte (bei einem wesentlich besseren Torverhältnis) von den Hanseaten abzusetzen. Dafür wäre eigentlich „nur“ ein Erfolg in Darmstadt erforderlich gewesen. Aber wir wissen ja selbst, dass die Lilien ein sehr unangenehmer Gegner sein können und obwohl es für die 98er in dieser Saison sportlich gesehen um Nichts mehr geht, schickten sie Union mit 2:1 zurück in die Bundeshauptstadt. Kurioserweise hatte zuvor auch Paderborn am Freitag sein Spiel in Bielefeld verloren, so dass die Plätze zwei bis vier in der Liga nach wie vor nur durch einen Punkt getrennt sind. Im Aufstiegskampf ist also ebenfalls maximale Spannung angesagt. Lediglich der 1. FC Köln steht als Meister bereits zwei Spieltage vor Schluss als Bundesligaaufsteiger fest.

In dem Ost-Duell am Sonntag geht es für beide Mannschaften um Alles oder Nichts. Und die Anhänger beider Teams werden immer auch mit einem Auge- und/oder Ohr die Ereignisse auf den anderen Plätzen verfolgen. Während sich unsere Aufmerksamkeit dabei auf die Partie zwischen Ingolstadt und Darmstadt richtet, geht der Blick der Eisernen nach Ostwestfalen. Dort erwartet nämlich der SC Paderborn 07 den Hamburger SV.

Wenn man die Ausgangslage betrachtet gibt es wenig Hoffnung, dass der Club die Schanzer noch abfangen kann. Ingolstadt hat seit dem letzten Trainerwechsel in dieser Saison einen unfassbaren Höhenflug erlebt. Thomas Oral hat die Mannschaft nach dem 27. Spieltag als Tabellenletzten, mit damals 19 Zählern übernommen. In den darauffolgenden fünf Partien holte er mit dem FCI sage und schreibe 13 von 15 möglichen Punkten. Das hätte ich in dieser ausgeprägten Form nicht für möglich gehalten. Im gleichen Zeitraum kam der Club nur auf 6 Zähler. Es ist also nicht verwunderlich, dass die Schanzer mittlerweile zwei Punkte vor dem 1. FC Magdeburg liegen. Erschwerend kommt hinzu, dass für Union im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga am Sonntag nur ein Sieg zählt.

Alles in allem kann man feststellen: Der Club steht mit dem Rücken zur Wand. Wir haben zwar alle gerade in dieser Woche in der CL wieder einmal erlebt, was im Fußball für verrückte Dinge passieren können. Aber das Problem an der ganzen Sache ist, dass der 1. FC Magdeburg selbst im Falle eines Sieges, auf fremde Schützenhilfe angewiesen ist. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass man aktuell nur deshalb auf Rang 17 steht, weil man die eigenen Hausaufgaben nicht erledigen konnte. Und man kann sich eben nicht 34. Spieltage darauf verlassen, dass die Konkurrenz im Tabellenkeller noch weniger Punkte einfährt als man selbst.

Doch auch wenn am Ende dieser Saison nach meiner Einschätzung der Abstieg in die Dritte Liga stehen wird, bin ich mir bei einer Sache absolut sicher: Die Größten der Welt werden niemals untergehen!
This contribution was last edited by ScottishLion on May 10, 2019 at 11:26 AM hours