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Unsere Spielvereinigung - Profil, Ausrichtung, Ziele, etc.

Jan 3, 2021 - 2:58 PM hours
Alle News, Informationen, Gedanken, Meinungen und Grundsatzdiskussionen zur mittel- und langfristigen Ausrichtung des Vereins, sowie dem leitenden Personal sind hier gut aufgehoben. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist dieser Startbeitrag bewusst kurz gehalten.
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Ich versuche hier mal die Diskussion um Finanzen, Stadion, 3. Liga-Lizenz und Trainer zusammen zu führen. Es ergibt in meinen Augen wenig Sinn, diese Aspekte isoliert zu diskutieren. Für mich hängt das alles in einem größeren Kontext zusammen mit der Frage der Ausrichtung der SpVgg Unterhaching für die mittel- und langfristige Zukunft.

Als Ausgangslage Ende März 2023 lässt sich kurz zusammenfassen:

1.) Die Finanzsituation ist weiterhin undurchsichtig, seit Dezember wurden die Monatsgehälter nicht mehr pünktlich bezahlt. Laut Präsident handelt es sich dabei um „kurzfristige Liquiditätslücken“, aber keine prinzipiell bedenkliche Situation. Nix Genaues weiß man nicht.

2.) Weiterhin wartet der avisierte Kauf des Sportparks von der Gemeinde seit Jahren auf Vollzug - nach Angaben von Vereinsoffiziellen soll die Finanzierung ja nicht das Problem sein - und ist seitens der Gemeinde wohl auf Eis gelegt. Auch hier ist als Außenstehender nicht ersichtlich, woran es genau hakt. Der Pachtvertrag wurde nach Verärgerung im Gemeinderat wegen Verhandlung mit dem Football-Team Munich Ravens zum 30.06.2023 gekündigt und muss damit zur neuen Saison neu ausgehandelt werden.

3.) Die Lizenz für die 3. Liga wurde beim DFB fristgerecht beantragt - man möchte dieser Tage ein „immerhin“ hinzufügen. Öffentlich kommuniziert der Präsident seit Wochen Zweifel, ob der DFB die Lizenz erteilen wird - bzw. ob die Auflagen für die SpVgg zu erfüllen sein werden. Im Zuge dessen hat Schwabl angekündigt, die Lizenz nicht auf Kosten des Nachwuchs realisieren zu wollen; soll heißen: Am NLZ soll nicht gespart werden um die Lizenz für die 3. Liga zu erhalten.

4.) Zu guter Letzt hat in der Woche nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen die Würzburger Kickers Cheftrainer Sandro Wagner seinen Abschied zum Saisonende angekündigt. Wagner hat seinen Abschied etwas kryptisch mit den Worten begründet, er wolle „im Sommer die Perspektive wechseln und einen Schritt in eine andere Richtung gehen“. Als Nachfolger favorisiert die Vereinsführung - wie bereits zu Saisonbeginn für den Fall eines Wagner-Abschieds angekündigt - den bishergen NLZ- und U19-Cheftrainer Marc Unterberger.


So, und jetzt habe ich mal versucht, all das in meinem Kopf zu einem konsistenten Bild zusammenzufügen, bin mir aber nicht abschließend sicher, inwieweit das funktioniert hat. Meine Gedanken dazu sind folgende:
1.) Finanziell ist die SpVgg in der aktuellen Form unterhalb der 2. Bundesliga strukturell ein Minusgeschäft. Die Adeyemi-Millionen im Sommer schätze ich rückblickend als überlebensnotwendig ein. Wie allerdings ohne nennenswerte strukturelle, planbare Einnahmequelle (Fernsehgelder, Zuschauereinnahmen) dauerhaft ein Profikader und DFB-zertifiziertes NLZ unterhalten werden kann, sehe ich (weiterhin) nicht. Spätestens mittelfristig stellt sich hier die Frage, ob…
a)… es gelingt sich sportlich für die 2. Bundesliga zu qualifizieren (hier ist viel Fantasie gefragt)
b)… es gelingt eine Einnahmequelle zu generieren und die Kostenstruktur so zu konsolidieren, dass ein kostendeckender Betrieb mit Fußball in der 3. Liga möglich wird.
c)… man sich demnächst gezwungenermaßen auf den Weg der Reamateurisierung macht (machen muss).

2.) Ob der geplante Stadionkauf wirklich seit Jahren nur an irgendwelchen Planungsdetails seitens der Gemeinde hängt, während die Finanzierung von Vereinsseite auf soliden Beinen steht, darf im Lichte der jüngsten Entwicklungen zumindest leise bezweifelt werden. Falls es sich doch so darstellt, sollte es ja an sich kein Problem sein, den Stadionkauf nach Klärung etwaiger Details bzgl. des Flächennutzungsplans durchzuziehen und die Footballer wie geplant als Mieter mit ins Boot zu holen. Ob das dann am Ende tatsächlich eine lohnende Investition ist, müsste sich noch zeigen, denn generell scheint mir fraglich, ob es finanziell nachhaltig ist, ein Stadion mit Unterhalts- und Sanierungsaufkommen von ca. 1 Million Euro jährlich zu erwerben statt zu pachten.

3.) Beim Punkt Lizenz und Kader sehe ich persönlich so viele große Fragezeichen, dass es mir schwer fällt, alles sinnvoll einzuordnen. Aber von vorn. Nach einer unangenehm langen Findungsphase zum Beginn der letzten Saison haben wir eine starke Rückrunde gespielt. Mit Pisot, Stiefler, Hobsch hat sich eine Achse von Führungsspielern herauskristallisiert, um die herum - ganz im Sinne des proklamierten „Hachinger Wegs“ - Eigengewächse wie Zentrich, Lamby, Bauer, Westermeier, Porta oder Hausmann eingebaut werden konnten. Im Sommer wurden dann (mal wieder) viele höherklassig erfahrene, ältere und teurere Spieler verpflichtet, von denen ich einzig Vollath als komplett überzeugend empfinde (Fetschs Leistungen sind in Ordnung, von M. Welzmüller und Basti Maier bin ich enttäuscht). Verbunden mit den Neuverpflichtungen war auch eine deutlich ältere Startelf, in der - konträr zum „Hachinger Weg“ - nur noch vereinzelt Nachwuchskräfte einen Platz finden konnten (Westermeier bis zur Verletzung, Krattenmacher, teilweise Mashigo und Zentrich). Für mich war klar: Wenn man so einen Kader zusammenstellt, dann kann das Ziel nur Meisterschaft und Aufstieg lauten. „Eine Mannschaft aufbauen“ wie Wagner mehrfach kommuniziert hatte, ergibt mit einer Startelf, in der mindestens die Hälfte der Spieler 28+ Jahre alt ist, keinen Sinn. Bekommen wir jetzt (auch) aufgrund des vermutlich teuersten RL-Kaders Probleme mit der 3. Liga-Lizenz, wäre es für mein Empfinden eine größere Enttäuschung als der 4. Platz hinter Wacker Burghausen in der letzten Saison.

Ich oute mich jetzt auch gerne als „Frevler“, denn für mich müsste da auch mal ein, zwei Jahre das NLZ hinten anstehen - was nicht heißen soll, dass ich es dicht machen möchte, sondern die Ausgaben eben ggfs. auch soweit zurückschrauben, dass man vielleicht vorübergehend eine Kategorie in der DFB-Zertifizierung verliert. Die Alternativen wären…
a)… mit größtenteils demselben Kader nächstes Jahr erneut die Meisterschaft anzupeilen, was viele offene Fragen und Risiken birgt, u.a.: Wie soll es dann nächstes Jahr finanziell klappen? Können sich die Jungs nochmal motivieren oder fallen sie in ein Loch? Wenn es sportlich nicht klappt, wie viele Anläufe kann man sich mit Profistruktur noch leisten?
b)… mit einem günstigeren Kader (ein paar Ankerspieler und den Rest aus dem Nachwuchs) den nächsten Versuch angehen, wobei man sich dann ernsthaft fragen lassen müsste, warum man den teuren und (finanziell) zum Scheitern verurteilten Ansatz dieses Jahr überhaupt gewählt hatte.

Noch ein kurzer Rückbezug zur finanziellen Situation: Als Regionalligist liegen die zu erwartenden Einnahmen durch Ablösesummen für die Top-Talente (aktuell Krattenmacher und Mashigo) eher im niedrigen bis maximal mittleren fünfstelligen Bereich. Mit überzeugenden Auftritten in Liga 3 könnte sich das allerdings schnell vervielfachen. Ich sehe überhaupt nicht, wo die RL finanziell vorteilhaft sein sollte, außer beim Lizenzierungsverfahren.

4.) Dass Wagner uns verlässt, um woanders als Trainer zu arbeiten, ist aus rein karrieretechnischer Sicht nur sinnvoll, wenn intern bereits klar ist, dass es mit der 3. Liga bei uns nichts wird. Als Aufstiegstrainer hätte Wagner nämlich die Möglichkeit auf Antrag sofort in den nächsten DFB-Lehrgang zur Pro-Lizenz aufgenommen zu werden, auch wenn er die übrigen Kriterien nicht vollständig erfüllen kann. Denkbar wäre aber natürlich auch, dass Wagner seine Entscheidung für den Trainerberuf an sich noch einmal überdenken oder aber als Co-Trainer bei einem Verein aus der 1. oder 2. Bundesliga den nächsten Schritt machen möchte.
Marc Unterberger erfüllt indes - soweit ich nichts übersehen habe - _nicht_ die Kriterien für eine Teilnahme am Pro-Lizenz-Lehrgang, da hier eine dreijährige Tätigkeit (als A-Lizenz-Inhaber) als Trainer einer A-Jugend in der Junioren-Bundesliga oder einem NLZ vorgeschrieben ist. Sollte es mit dem Aufstieg sportlich und finanziell am Ende irgendwie doch klappen, wird das aber sicher nicht zum Knackpunkt, an dem es doch noch scheitert. Im Zweifelsfall macht man Unterberger einfach zum Teamchef und den Lizenzinhaber Bierofka zum (Co-)Trainer.


Kurzes, wenn auch immernoch etwas planloses, Fazit meinerseits: Es sieht von den öffentlich bekannten Indikatoren tendenziell so aus, als würden wir an der Lizenzerteilung für die 3. Liga scheitern und müssten uns mit mindestens einem weiteren Jahr Regionalligafußball in der Vorstadt arrangieren. Nach meiner persönlichen Meinung sollte der Verein jedoch _alles_ unternehmen, um irgendwie sportlich _und wirtschaftlich_ die Voraussetzungen für den Aufstieg zu schaffen. Wann die Voraussetzungen sportlich nochmal so gut stehen - bzw. ob überhaupt - scheint aktuell eine offene Frage zu sein.
Danke fürs Aufschlüsseln und Räsonieren! Ein komprimierter Thread zum Thema macht auch sicher Sinn, von Stadion über Lizenz und Finanzlage bis zu Trainer fasert's doch grad etwas aus. Was natürlich eher am Aufpoppen einer ganzen Vielfalt an Problemlagen liegt, als an der Forumsstruktur...

Vorweg noch kleine Anmerkungen:
- Ich hab gestern rund um Hankofen noch ein paar Hinweise zur Finanzlage bekommen. Ist aus zweiter Hand, aber vertrauenswürdig. Wichtig daraus auf jeden Fall: Nach meinen Informationen hat die zweite Runde des Gehaltsproblems nicht die Mannschaft betroffen, sondern einzelne Personen im Umfeld. Das ist natürlich dennoch ein Problem. Aber kein ganz so frappierendes.
- Die Trainerlage würde ich ein ganz klein wenig anders sehen: Wenn Wagner (ohne drei Jahre Berufserfahrung) den direkten Sprung in den Fußballlehrerlehrgang hätte machen dürfen, dann darf das Unterberger auch. Ggf. unter dem im anderen Thread erwähnten "Kunstgriff" als "Teamchef" fürs Saisonende. So oder so sind wir uns ja aber einig, dass das ein lösbares Problem ist.
- Evtl. muss man auch die Kosten für den Stadionbetrieb etwas anders lesen - nach den jüngsten Kupka-Informationen hat der Verein ja bereits in den vergangenen Saisons einiges vom laufenden Betrieb gestemmt. Das ändert aber nicht zwingend was an meiner Einschätzung zur Stadionfrage. MMn bleibt das ein Minusgeschäft, das in der RL keinen Sinn ergibt. Und auch in der 3. Liga nicht. Dafür kann man mich jetzt steinigen, aber: Womöglich ist eine geteilte Pacht mit den Ravens der Königsweg. Das kann doppelt Geld sparen - einerseits über einen günstigen Pachtzins, andererseits, weil die SpVgg ja wohl bitte nicht mehr auf eigene Kosten den Greenkeeper für ein EFL-Team gibt. (Oder wenn, dann nur gegen fürstliche Entlohnung.) Am Ende könnte eine Entlastung des Etats stehen. Und die haben wir bitter nötig. Ein neues Vereinsheim zu bauen und da irgendwann 2026 mal ein paar hundert Quadratmeter Bürofläche vermieten zu können, ist (auch qua Zinslage) aus meiner Sicht ein Luftschloss, bei dessen Betreten der finale Genickbruch droht.

Ansonsten ist für mich die Finanz-Frage das absolute Prio-Thema, fast gleichauf (und jedenfalls verknüpft) mit der Lizenz. Dahinter folgt das Sportliche, dahinter das Stadion. Wichtig ist, dass das Team eine potenziell profitaugliche Spielstätte hat, der Rest ist "nice to have". Und das ist nicht der Moment für "nice to have".

Punkt 1: Finanzen
Da kommt ja am Donnerstag die große Aussprache auf der HV. Ich bin sehr gespannt, wie Manni Schwabl eine "positive Fortführungsprognose" herleiten will - lasse mich aber gerne überraschen. Nach Stand der Zahlen ist die aktuelle Aufstellung der AG (inklusive NLZ) ein übles Fass ohne Boden - mit einem gewaltigen Schlund. Ohne Mäzene oder einen heftig zahlungskräftigen Sponsor (nicht Alpenbauer...) _und_ massive Einsparungen (oder einen Zweitligaaufstieg) gehen hier auf Sicht die Lichter aus. Und das führt zu...

Punkt 2: Lizenz
Die Drittligalizenz ist absolut essenziell! (Die Relegationsfrage, das kann immer schiefgehen, lass ich mal außen vor.) Und da bin ich voll bei dir, da muss das NLZ hinten anstehen. Evtl. nicht als Ganzes, aber wie du schreibst: Notfalls muss man halt auf die Premiumklassifizierung mal ein, zwei, drei Jahre verzichten. Das ist als Signal an Talente auch kaum schlimmer als die beiden BL-Abstiege.
Selbst im schlimmsten Fall bedeutet ein Drittligaaufstieg eine Mio. Fernsehgelder. Wenn's uns also finanziell knüppelhart trifft, muss man evtl. ein sportliches bitteres Jahr in Kauf nehmen, hat aber die Chance, darauf zumindest ein bisschen gestärkt hervorzugehen.
Und zwar so:
Kader abspecken, gerade - ggf. bis auf Vollath, Pisot, Stiefler, Fetsch oder Hobsch - bei den Arrivierten. Volle Spielzeit-Power für die Youngster. Für die dürfte das attraktiv für eine Vertragsverlängerung sein, anders als die RL Bayern. Als Nebeneffekt winkt ein fetter Jugendtopf vom DFB. Und Rampenlicht samt ggf. deutlich höherer Ablösesummen für die stärksten der Jungen. Dazu müsste man auf Zuckerl wie Privatjetanreisen verzichten und vorübergehende Einschnitte am NLZ vornehmen. Geht dieser Plan halbwegs auf, steigt man zwar mutmaßlich wieder ab - aber man dürfte das Minus gegenüber einer weiteren RL-Saison um einen sehr ordentlichen sechsstelligen Betrag senken. Bei guten Ablösen für Krattenmacher, Westermeier, Mashigo, Anspach (...) evtl. auch um einen schönen siebenstelligen. Zudem könnte sich Haching jetzt wirklich mal als "Projekt Jugend forscht" einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. (Und positive Überraschungen in Form von Platz 16 sind natürlich nicht ausgeschlossen, wenn man's denn erstmal probiert.)

Andererseits kann man mMn davon ausgehen, dass bei einem RL-Verbleib erstaunlich schnell und möglicherweise für immer die Profi-Lichter ausgehen. Wir können in der RL selbst bei noch so großen Einschnitten auf sportlichem Profiniveau nicht auf eine schwarze Null kommen, unmöglich. Und wenngleich ich glaube, dass für Krattenmacher auch in diesem Szenario eine nette sechsstellige Summe drin ist, wird's danach schnell düster werden. Womöglich kann auch ein stark zurückgekehrter Westermeier noch mal was einbringen. Aber das sind alles Tropfen auf den heißen Stein: Das verpufft dauerhaft, noch ehe die Winterpause anbricht.
Wenn Haching aber erstmal zwischen Eichstätt und Aubstadt auf Platz 11-14 rumdümpelt, wird der Rest der Veranstaltung ebenfalls sehr schnell in die Knie gehen. Weitere Sponsoren hauen ab, der Zuschauerschnitt sinkt, Jugendspieler werden lieber früher als später gehen - und da hilft uns auch das schönste NLZ gor nix, wenn die Allerbesten in der U17 für nen Appel und ein Ei gehen und sich die nächststärkere Fraktion vielleicht zwar für die 3. Liga empfiehlt, aber eher so 20.-60.000 Euro in die Kasse spült. Wenn überhaupt.

Wunder sind auch in Szenario zwei möglich (bockstarke, nibelungentreue Nachwuchs-Jahrgänge z.B.), aber ich glaube, man muss sich wirklich vor Augen führen: Die Alternative zu einem Aufstieg wird mutmaßlich gröber ausfallen als z.B. bei Wacker. Die haben vermutlich einen Finanzgrundstock vom Namensgeber - und kein millionenteures NLZ! Das wird evtl. nicht mal ganz an den Terminus "semiprofessionell" heranreichen! Bei konservativer Interpretation der Zahlen wäre ohne Ablöseperspektiven neben einem full blown NLZ jeder Cent (!) in den Profikader "Harakiri". Hankofen + vereinzelte Premium-Talente könnte ein Vergleichsmaßstab sein.

Und deshalb hoffe ich sehr, sehr, sehr, dass das Präsidium diese Gefahren sieht und entsprechend agiert. Bitter ist natürlich, dass es dieses Jahr die Relegation gibt, das ist enorm unangenehm für die Planung und aus geschilderten Gründen ein Ritt auf der Rasierklinge. Aber aus meiner Sicht müssen wir da rein - und müssen auf Gedeih und Verderb gewinnen.

Zum Sportlichen: Wie von dir richtig gesagt, ist die aktuelle sportliche Situation (Startelf mit Altersschnitt größer 27) bei einem Verzicht auf die Lizenz ein Eingeständnis einer fatalen Fehlplanung. Wir würden da ohne Kader, ohne Talente im "Schaufenster", ohne Herrenfußballerfahrung bei den kommenden Leistungsträgern rausgehen - und als goldene Ananas gibt's eine DFB-Pokal-Teilnahme. Das kann nicht der Plan gewesen sein. Wenn doch, wäre er jedenfalls massiv bescheuert.
Das Thema hat sich aber quasi (fast) erledigt. Nächste Saison wird's so oder so anders aussehen, auf der Trainerbank und auf dem Rasen. Einziger konstruktiver Schluss daraus wäre evtl., dass bei einem Lizenzverzicht ab sofort so viele Junge wie möglich auflaufen müssen - jedenfalls so viele, dass wir uns noch zur Meisterschaft und damit (zur Ananas) in den DFB-Pokal robben können. Wenn das SW nicht passt, kann er ja gehen, wär jetzt auch schon wurscht.

PS: Wagners Abgang seh ich jedenfalls nicht als handfesten Fingerzeig Richtung Nicht-Aufstieg. Der Junge hat ein großes Ego - für wahrscheinlicher halte ich, dass es intern oft genug mit Manni Schwabl gerauscht hat (Göttlicher, Gehaltszahlungen), sodass er jetzt den Weg eines geringeren Widerstands geht und sich einen Plan z.B. als Hospitant, Jugendcoach, Co-Trainer in einem wesentlich größeren Verein zurechtgelegt hat.

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27.10.2015: Marinovic - Dombrowka, Winkler, Welzmüller, Bauer - Taffertshofer, Rosenzweig (46. Nicu) - Steinherr (86. Reisner), Sieghart, Piller (64. Marseiler) - Einsiedler

This contribution was last edited by VorstadtFlo on Mar 26, 2023 at 7:03 PM hours
Sorry, ich kann's mir nicht verkneifen, hier kurz anzudocken - aber in den "Hachinger Traumelf"-Thread passt's echt gar nicht.

Zitat von Rot-Blauer_Pet
Ja, manche Leute zielen nicht gleich auf Schmerzensgeld ab ..
Bayern war und ist halt fortschrittlich, vermeintlich ..
..wenn man die Verunglimpfungen gegen den Präse beim Thema "Unterhachings Schwabl kritisiert mangelnde Spielzeit für Talente in 3. Liga"
Das Thema wurde von @Sepp_Siggi aber relativiertdaumen-hoch
Aber dass der Präse hier offensichtlich einen Punkt hat war erstmal nicht so wichtig. Wichtiger sind harte Meinungen zu vertreten. Also ohne Humor und Typen, die kontrovers oder auch non-konform sind, sind wir in unserer Gesellschaft aufgeschmissen, bei all dem Neid oder was irdisches die Massen sonst so bewegt, und in die Sackgasse treibt. So wie es Freigeistern nicht passiert.


Vorweg: Ich will Manni Schwabl echt keine Feindlichkeit gegenüber irgendwem unterstellen - das ist ja schon dadurch widerlegt, wie er sich um alle erdenklichen Talente bemüht (und bemüht hat), von Niederlechner bis Adeyemi, Mashigo und Adu.
Aber die Nummer mit "zu viele Ausländer" war kein Punkt, sondern irgendwas zwischen "unpräzise" oder "gedankenlos" dahergelabert. Und für diese Wortwahl zu argumentieren ist keine Freigeistigkeit oder "harte Meinung", sondern einfach nur eine "Meinung", die wahrscheinlich argumentativ schwer zu halten sein wird.

Mal nüchtern: Gut und richtig für die SpVgg (und den Fußball und auch alles drumrum) ist, _junge Menschen_ auszubilden, nicht "junge Deutsche" auszubilden. Warum? Weil die Ausbildung talentierter Spieler jedweder Nationalität über Ablösen oder auch nur die Stärke der A-Elf der SpVgg fundamental hilft. Das gilt, um nur aktuelle Beispiele zu nennen, für Adeyemi und Hack genauso wie potenziell für Keller und Mashigo.
Mehr noch: Man veranstaltet das ganze Brimborium der Ausbildung doch nicht in erster Linie für die deutsche Nationalelf. Selbst bei maximalem Ausbildungserfolg werden in nem Turnierkader kaum jemals mehr als 1-2 Spieler aus einem "Herkunfsverein" stehen.

Wichtig ist natürlich, jungen Spielern aus der (erweiterten) Region im Sport eine Perspektive zu geben. Und das macht die SpVgg ganz vorbildlich, gerade auch mit dem Fokus auf eine stabile Schulausbildung, einem menschlichen Umfeld und Werten auf dem Rasen und drumherum. Dabei ist aber - meine harte Meinung tongue - sowohl praktisch für den Verein als auch allgemein-humanistisch völlig latte, ob die betreffenden Youngster von einem alteingesessenen Holzkirchner Hof kommen, aus zweiter Migrations-Generation stammen, Sprößlinge von z.B. in München arbeitenden "EU-Eltern" oder vor zwei Jahren mit ausländischem Pass aus Land x (mit-)geflüchtet sind.

Was Manni Schwabl mutmaßlich gemeint hat, ist, dass man sich um eigenen fußballerisch fein geschulten Nachwuchs kümmern sollte, statt mittelmäßige Spieler über Beraterkanäle zu verpflichten, die nach zwei Jahren weitertingeln. Gesagt hat er das halt nicht so. Und genau deshalb kann man die Aussage kritisieren. Und das hat nichts mit "hart" oder "weich" oder "konform" oder "nonkonform" zu tun. Mir persönlich geht's jedenfalls nicht um Teutonia Haching, sondern um ein Team aus hungrigen, auch menschlich fabelhaften Spielern (mit welchem Pass auch immer), die der SpVgg auf dem einen oder anderen Wege nachhaltig weiterhelfen.

Musste raus. Ihr könnt's ja auch ignorieren. zwinker

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27.10.2015: Marinovic - Dombrowka, Winkler, Welzmüller, Bauer - Taffertshofer, Rosenzweig (46. Nicu) - Steinherr (86. Reisner), Sieghart, Piller (64. Marseiler) - Einsiedler
...paradox mit Blick auf das "Wording" in dem Interview, aber halt - Musterbeispiel - völlig richtig für die SpVgg (und natürlich auch Aaron Keller): Der Junge hilft ja schon jetzt der Drittligamannschaft. Und dass er mal eine Ablöse einbringen wird, scheint jedenfalls alles andere als unrealistisch. Also: Win/win. Das wär (höhö) ja nichts als "Ideologie" zu sagen, "du bist aber Schweizer"...

Das Argument mit der Nationalmannschaft find ich aus genannten Gründen etwas vorgeschoben. Aber es hat natürlich seine "interne" Begründung: Es geht ja auch um Fördergeld des DFB und der ist da auf die Nationalelf gepolt.
Wobei ich es für den Verband auch völlig schlüssig fände zu sagen: Es gibt einen Nachwuchsfördertopf für Spieler, die schon vor ihrem ersten Fördervertrag in Deutschland gelebt haben, oder nachprüfbar (wie auch immer man das prüfen würde...) nicht für diesen nach Deutschland gezogen sind. Das wäre dann die gesellschaftspolitische Variante.

Das mit dem Millionengeschacher um Talente sprichst du natürlich als weitere Komponente zurecht an, das find ich auch nicht gut. Aber eher aus anderen Gründen; weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es gut ist, wenn noch nicht mal rechtlich mündige Menschen zur Handelsware werden. Erwachsene können da ihre Rolle immerhin selbst verantworten und die Tragweite und Konsequenzen selbst einschätzen.
Aber es ist jedenfalls eine Debatte, in der viele Aspekte aufeinandertreffen.

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27.10.2015: Marinovic - Dombrowka, Winkler, Welzmüller, Bauer - Taffertshofer, Rosenzweig (46. Nicu) - Steinherr (86. Reisner), Sieghart, Piller (64. Marseiler) - Einsiedler
Zitat von der12fcb

Zu guter Letzt noch: Fckafd!
+1, ohne(groß )einen weiteren Kommentar zu schreiben, weil ich das Thema sehr weit ausgeholen sehe und in gar keine Diskussion hier eintreten will. Ich denke es ist klar worum es unserem Präse ging. Außenstehende tun das ab, unser einer sieht die Zusammenhänge, auch deswegen weil wir sie sehen müssen und das der Kampf in der Vorstadt ist damit die Lichter nicht ausgehen.

Und ja, nochmal fckafd!

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20/21: Ich bin mir nun endgültig nicht mehr sicher, ob wir in den nächsten 10 Jahren noch Deutscher Meister werden.

19/20: Schon vor Corona, sah ich uns leistungstechnisch in dieser Saison hinter dem CFC..

18/19: Hinrunde hui, Rückrunde pfui - Die Saison vor dem großen Frust.

17/18: Heimspiel Auftakt in der 3. Liga mit dem Joker Bomber ins Glück. Gefolgt von anderthalb tollen offensiv Fussballjahren!

16/17: Mit der schönstmöglichen Feier auswärts, Haching am Ende wieder drittklassig!
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